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Niemand war schon immer da




Ein theatralischer Rundgang durch die Stadt Basel Sind sie ihm auch einmal begegnet, irgendwo in der Basler Altstadt, diesem zerlumpten Gesellen, der auf seinem Akkordeon musizierend eine Gruppe Menschen durch die Strassen führt? Samuel Kestenholz heisst er, war einst ein Raubmörder und wurde hier in Basel vor 300 Jahren hingerichtet. Im vergangenen Jahr ist er unter die Lebenden zurückgekehrt und hat interessierte Menschen auf einen Rundgang durch die Basler Altstadt und durch 800 Jahre Basler Geschichte mitgenommen. Dieser besondere Stadtrundgang vermittelt auf unterhaltsame Weise, dass alle Vorfahren der heutigen BaslerInnen einmal fremd in der Stadt waren. Oder eben: Niemand war schon immer da! Die Theatergruppe exex inszenierte den theatralischen Stadtrundgang „Niemand war schon immer da“ als Co-Produktion mit den beiden Historikern Gregor Dill und Mike Gosteli. Sie schickten Samuel Kestenholz von Juni 2003 bis September 2005 auf seine Runden durch die Basler Altstadt. Der Erfolg war riesig: Dreimal wurde die Spielzeit verlängert. In den insgesamt 205 Vorstellungen hatten weit über 3000 Personen dieses Freilichttheater besucht.

Die Stadt Basel ist Stolz auf ihre humanistische Tradition. In ihrer Geschichte zeigte sie sich immer wieder offen gegenüber Verfolgten und neuen Ideen. In jüngster Zeit hat dieser gute Ruf aus verschiedenen Gründen gelitten. Die Kluft zwischen Einwanderern und Ansässigen droht grösser zu werden. Das Stück „Niemand war schon immer da“ schlägt eine Brücke von den Problemen der Menschen, die heute einwandern, zu denjenigen, die früher gekommen sind und der Stadt Basel z.T. massgebliche Impulse verliehen haben. Dadurch weckt er Verständnis für die Anliegen der Menschen, die in unserer Stadt Zuflucht suchen und – nicht immer – finden. Die Rundgänge werden von einem Schauspieler geführt. Ausgehend von historisch wissenschaftlichen Grundlagen erzählt und inszeniert er Geschichten über Personen, die seit dem Mittelalter in Basel eingewandert sind, sich hier integrierten oder die Stadt wieder verlassen haben. Dabei wird eines klar: Die Einwohnerschaft Basels ist das Ergebnis von Ein – und Auswanderung. Alle Vorfahren der heutigen Baslerinnen und Basler waren einmal fremd in der Stadt. Oder eben: Niemand war schon immer da!

Spiel: Basil Erny
Regie: Christine Ahlborn
Requisiten: Heini Weber
Konzeptuelle Mitarbeit: Remy Mentha, Heini Weber